Natürlich macht es Spaß, wenn man auf einen Menschen trifft, der einen inspiriert. Der spannende Sicht- und Denkweisen hat, interessante Perspektiven vermittelt und der zudem in der Lage ist, auf die eigenen Gedankengänge einzugehen. Aber braucht es ein solches Gegenüber tatsächlich, damit grundsätzlich ein intensiver Dialog entstehen kann?
Wer die Zwiesprache mit Gott beherrscht…
Einen intensiven ganzheitlichen Dialog kann man auch mit sich selbst führen. Dafür benötigt man kein Gegenüber. Es ist ein Dialog, der Bauch, Herz und Hirn miteinander verbindet. In Schweigeseminaren oder einem selbstverantwortlich gestalteten Rückzug für einige Zeit kann man diese Form des Dialoges trainieren.
Im integralen Dialog kommt noch die spirituelle Komponente hinzu. Es ist ein Bauch-Herz-Hirn Dialog mit dem Göttlichen, mit der Natur, einem Stein, einer Pflanze, einem Tier. Viele Kulturen dieser Welt begreifen alles, was uns umgibt, als beseelt. Es muss nicht unseren gängigen Vorstellung von Leben in Form einer Pflanze, eines Tieres oder gar eines Menschen entsprechen, um eine Seele zu besitzen.
Wer sich auf den Dialog mit einer beseelten Umwelt einlässt, wird intensive Erfahrungen des Austauschs machen. Es ist eine Zwiesprache mit Gott. Gute Orte, um sie zu üben, sind Plätze am Wasser, im Wald oder am Berg, wo man mit sich und der Umgebung alleine ist.
… wird sensibler für Gespräche von Mensch zu Mensch
Wenn Menschen tief in ihre inneren integralen Dialoge eintauchen können, dann fällt ihnen mit der Zeit auch das Gespräch von Mensch zu Mensch leichter. Ihre zwischenmenschliche Kommunikation wird differenzierter und sie spüren sensibler, was die Botschaft zwischen den Zeilen ist.
Im Grunde braucht es daher kein interessantes Gegenüber, damit ein intensiver Dialog entsteht. Eine integrale Zwiesprache wird zu einem intensiven Dialog – und zur Ausgangsbasis für noch intensivere, fruchtbare Gespräche mit einem interessierten Gegenüber.
Hans Endmaya ist Gründer des Yi-Sinnhelden-Zentrums und Finder des Yi-8ermodells