Wer seinen Körper regelmäßig trainiert, bleibt körperlich beweglich und fit. Das ist soweit eine Binsenweisheit. Wer mit den Methoden von Yi seinen Körper regelmäßig trainiert und sich dabei selbst beobachtet, wird schnell feststellen, dass körperliche Beweglichkeit und Fitness ihm helfen, seine Gefühle zu balancieren. Zudem wird er auch geistig immer beweglicher und fitter.
Ich persönlich gehe gerne noch einen Schritt weiter. Intensives körperliches Training eröffnet in mir ein Tor zu einem höheren und tieferen Bewusstseinszustand. Die Grundvoraussetzung dafür ist allerdings, dass ich an meine körperlichen Grenzen und über sie hinausgehe.
Wer an seine Grenzen geht, knockt seine Symptome aus
Intensivstes Körpertraining bis an die eigenen Grenzen und noch ein Stückchen darüber hinaus setzt einen interessanten Mechanismus in Gang. Alle Energie wird für die Atmung und die Mobilisation der Kraftreserven benötigt. So bleibt keine Energie für die eigenen Symptome. Die Gefühle kommen in Balance, die Gedanken werden ruhig. Irgendwann herrscht eine angenehme Leere im Gehirn. In diesem Zustand ist es dann oft möglich, das Training noch ein wenig mehr zu intensivieren.
Die Massai nennen das „Second Wind“. Es ist das Phänomen beim Langstreckenlauf, dass der Läufer, der am Ende seiner Kräfte weiterläuft, einen neuen Energieschub verspürt. Raum und Zeit verschwinden. Und plötzlich öffnen sich kontemplative Tore. Das vorhandene Wissen wird neu verknüpft und durch das intuitive Wissen bereichert. So werden Zusammenhänge sichtbar, die bislang verborgen waren.
Körperliche Bewegung öffnet ein Tor in den nondualen Raum
Yoga als alte Weisheitstradition nutzt das Prinzip der körperlichen Bewegung als Eintrittskarte in die Welt der Kontemplation bereits seit Jahrtausenden. Wer beispielsweise den Gruß an die Sonne, Suyra namaskara A oder B aus dem Ashtanga Yoga, intensiv praktiziert, kennt das Phänomen. Man muss dran bleiben, an seine Grenzen gehen und sich dann noch ein wenig fordern, und plötzlich tritt die Anstrengung nach hinten und der Flow trägt Gedanken und Gefühle in die unendliche Freiheit des Nondualen.
Bei Yi nennen wir dieses Tor ins Nonduale den Sinnpunkt. Meditation praktizieren wir als einen Weg über den Körper, die Gefühle und Gedanken in den Sinnpunkt. Es ist ein Weg, der dir auch in Zeiten großer Krisen sicher zur Verfügung steht.
Hans Endmaya ist Gründer des Yi-Sinnhelden-Zentrums und Finder des Yi-8ermodells